Die Tatsache, dass derzeit 67% unseres Energiebedarfs durch aus dem Ausland importierte fossile Produkte gedeckt werden, ist einerseits auf ihre grosse Verfügbarkeit und ihre technischen und wirtschaftlichen Vorteile zurückzuführen. Andererseits aber auch auf die Trägheit unseres Energiesystems, die dessen rasche Wandlung in Richtung alternativer Lösungen verhindert.
Unsere Stromerzeugung und unser Stromverbrauch schwanken je nach Jahreszeit. Unsere einheimische Stromerzeugung erreicht im Sommer ihren Höchststand, wenn die Laufwasserkraftwerke von der Schneeschmelze profitieren. Die Verbrauchsspitze hingegen liegt im Winter, wo wir aber weniger produzieren.
Obwohl der in der Schweiz erzeugte Strom im internationalen Vergleich eine sehr geringe CO2-Intensität aufweist, ist sie keine wirkliche Musterschülerin in Bezug auf die CO2-Emissionen. Sie muss also ihre Treibhausgasemissionen weiter senken, insbesondere im Verkehrs- und Gebäudesektor.
Das Potenzial der Wasserkraft wird bereits zu 90% genutzt. Folglich ist es wenig wahrscheinlich, dass grosse Speicherdämme gebaut werden können, und zwar sowohl wegen fehlender Standorte als auch aufgrund ihrer Umweltauswirkungen.
Unser Wasserkraftpotenzial wird durch das Abschmelzen der Gletscher vorerst wahrscheinlich steigen, mittelfristig dann aber wahrscheinlich beginnen zu sinken. Die Auswirkungen nach 2050 sind noch unsicher.
Das in unseren Wasserkraftwerken genutzte Wasser kommt zum Teil aus den jährlichen Niederschlägen (Regen, Schnee).
Leider nein, im Gegenteil! Die Pumpspeicherung ist keine Energiequelle, sondern ein Verfahren zur Speicherung von Strom, das mit einem Energieverlust von etwa 20% verbunden ist.
Die europäischen Länder produzieren in Zeiten relativ geringer Stromnachfrage regelmässig Stromüberschüsse.
Im Entscheid zum Kernenergieausstieg wurde kein Datum für die Abschaltung unserer Kernkraftwerke festgelegt. Sie können also so lange weiterbetrieben werden, wie ihre Sicherheit gewährleistet ist. Mit Ausnahme von Mühleberg, dessen Abschaltung für 2019 geplant ist, könnten die vier anderen Reaktoren bis zu einer Laufzeit von 60 Jahren weiterbetrieben werden.
Wenn der Strom aus unseren Kernkraftwerken durch erneuerbare Produktion ersetzt würde, so blieben die CO2-Emissionen stabil. Würden wir aber den Atomstrom durch Strom aus Schweizer Gaskraftwerken oder importierten Strom ersetzen, dann könnten unsere Emissionen spürbar ansteigen, was voraussichtlich kompensiert werden könnte.
Unsere radioaktiven Abfälle werden seit 2001 in Zwischenlagern in Würenlingen (Aargau) gelagert. Derzeit läuft eine Standortsuche für ein Endlager in einer in grosser Tiefe gelegenen geologischen Schicht.
Unsere radioaktiven Abfälle kommen im Wesentlichen aus den fünf laufenden Kernreaktoren in der Schweiz.
Seit etwa 20 Jahren werden neue Kernspaltungs-Reaktortypen der sogenannten „4. Generation“ entwickelt. Wenn sie ihre Versprechen in Bezug auf Sicherheit, Effizienz und Verringerung der radioaktiven Abfälle halten, könnten sie um die Jahre 2030-2050 eine Rolle spielen.
Die Energieunabhängigkeit der Schweiz lag im Jahr 2013 bei nur 22%. Anders gesagt: Wir hängen für unsere Versorgung mit Primärenergie zu 78% vom Ausland ab.
Die Energieunabhängigkeit eines Landes bezeichnet die Fähigkeit eines Landes, seinen Energiebedarf zu decken, ohne auf Importe aus dem Ausland zurückzugreifen.
Unser Endenergiebedarf wird heute zu mehr als zwei Dritteln durch fossile Energieträger sichergestellt. Die Gesamtheit dieser fossilen Energie kommt aus dem Ausland. Die Schweiz ist also im Fall einer Versorgungsunterbrechung mit sehr ernsthaften Problemen konfrontiert.
Wenn die Schweiz keine Energie aus dem Ausland beziehen kann, so könnte sie 4,5 Monate ohne Import von Kohlenwasserstoffen (Erdölprodukte, Gas) auskommen. In Bezug auf Strom käme die Schweiz im Winter nur zwischen einer und drei Wochen ohne Stromimporte aus dem Ausland über die Runden.
Nein, nicht unbedingt. Die Energieunabhängigkeit sollte sich mit dem Atomausstieg sogar verbessern, weil wir alle in unseren Kernkraftwerken verbrauchten angereicherten Uranbrennstäbe importieren. Ausserdem wird ein bedeutender Anteil unserer Atomstromproduktion a priori durch verbrauchssenkende Energieeffizienzmassnahmen, sowie durch lokal verfügbare erneuerbare Energien ersetzt.