Wie bei allen Konsumgütern erfolgen auch bei der Energie die Erzeugung und der Verbrauch für gewöhnlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Es bedarf daher einer temporären Speicherkapazität für eine Dauer von mehreren Stunden bis zu mehreren Wochen.
Die Pumpspeicherung wird im Rahmen der Energiewende an Bedeutung gewinnen, auch wenn sie heute nicht rentabel ist. Diese Kraftwerke werden immer mehr dazu dienen, Überschussstrom aus unregelmässig produzierenden Energiequellen (Solar- und Windstrom) zu speichern.
Es gibt zahlreiche Lösungen für die kurzfristige Speicherung (von einigen Stunden bis zu einigen Wochen): lokale Speicherung in Batterien oder zentrale Speicherung durch die Nutzung des überschüssigen Stroms für die Erzeugung von Wasserstoff, der ins Erdgasnetz eingespeist wird, oder für das Pumpen von Wasser in unsere alpinen Speicherseen (Pumpspeicherung).
Die Schweiz produziert im Sommer einen Stromüberschuss, kann ihren Bedarf im Winter aber nicht eigenständig decken und muss dieses Defizit durch Importe ausgleichen. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich noch verstärken. Die Übertragung dieses überschüssigen Stroms ins Winterhalbjahr mittels saisonaler Speicherung würde unsere Energieabhängigkeit vom Ausland reduzieren.
Die Erhöhung gewisser Staudämme wird ihre Speicherkapazität erhöhen und dadurch ermöglichen, eine noch wichtigere regulierende Rolle in unserem Stromsystem zu spielen. Sie wird voraussichtlich 2 bis 3 TWh zur saisonalen Speicherung des Stroms beitragen können, um somit unsere winterlichen Importe zu reduzieren bzw.
Die Wärme für den täglichen Gebrauch wird häufig in „Boilern“ gespeichert. Die langfristige Speicherung von Wärme hingegen während einer Saison (Nutzung der im Sommer produzierten Wärme im Winter) ist in der Schweiz noch zu teuer.
Es ist möglich, den Stromverbrauch mit Lenkungsmassnahmen so zu steuern, dass er besser an die Produktionskapazitäten angepasst wird. Durch diese Strategie könnte der Speicherbedarf verringert werden oder die Speicherung von Überschussstrom aus den Solar- und Windkraftwerken sogar gänzlich vermieden werden.